Einschulung von Minna Grete (Marianne) Memel, geb. Heinemann wahrscheinlich in Hermsdorf
DieKnappheitanGummiführtezumVerbotdesRadfahrensunddannzur BeschlagderMäntelundSchläuche.BeiAngabetriftigerGründewurde(auf Antrag)durchdaszuständigeBezirkskommandodieErlaubniszurBenutzung des Fahrrades erteilt.
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…. im Jahr 1928
Um einen Ersatz an Steinöl zu haben brannten man in den einzelnen Familien,Spiritusglühlichter oder Carbidlampen.Die Lichte (Klavierkerzen) waren aber auch nicht unter 30 Pfg. das Stück zu haben, und über die Carbid. ???????????? .Nach langem Hin und Her entschloß ich mich daher Licht von Neuem zu beantragen. Aber aus rein persönlichen Gründen wurde es mir verweigert.Sodaß ich es mir allein legen lassen musste.Selbst die freie Zuleitung wurde mir nicht bewilligt.
Ich ließ mir also eine Stubenlampe legen, die am 28. November [1915?] brannte.In dieser Zeit durften wir noch etwas Neues bemerken, nämlich die Fleischerläden waren Dienstags und Freitag ganz geschlossen.
Am 27/1 [Januar] 1916 übernahm Lehrer Karsten??? [ aus Ochtmersleben ] die Unterrichtung der Hemsdorfer Schule. Herr Simon war wieder zur Fahne gerufen worden.
AmMittwochden21.Juni(19)16übernahmichHansSchneiderdie hiesigeSchule.Ichbinam19.Juni1891inMagdeburggeboren, besuchte [19]05-[19]11 d. Seminar zu Genthin, trat am
DaderdortansässigeLehrerauchwiederdauerndgarnisondienstfähig ward,mussteichabermals„wandern“undbegannam21.6.1916hier meinAmt.DieKlassezählte14Knaben,20Mädchen.Einerund14 Tagewährende,außergewöhnlicheKälteperiodegabimHinblickaufdie Leute zu Befürchtungen Anlass.
Mit Beginn des Ersten Weltkrieges wurden Lebensmittel und lebenswichtige Bedarfsgüter rationiert und auf Marken oder Abschnitten verkauft.
MitzunehmenderKriegsdauerverkürztensichdieRationenund dieNotindenFamilienwuchs.BesondersKinder,Jugendlicheund alte Menschen litten an Unterernährung.
Die Zuteilung erfolgt in unbestimmten Zeiträumen.Nachdemesz.b.vormeinemHiersein3–4WochenkeinFleisch„gab“,wurdeam 24.06.1916fürdieKopf-undBevölkerung¾PfundFleischausgegeben,undam 1.Juli (1916) bereits wieder , aber diesmal ½ Pfund.DerkurzeZeitraum–8Tage–erregteErstaunen.Freudigesallerdings.Esisteben gelernt worden, daß man sich beschränken kann.03.07.1916
Hans Schneider
Der Lehrer Hans Schneider
Lehrer Karsten
DieOber-undMittelstufeunternahmenamFreitagden21.EinenAusflugnachdem Wartberg,derderKlärungnachderGewinnunggeographische Grundbegriffe dienen sollte.DiefürdenalleinstehendenLehrerinsbesonderederLebensmittelknappheit besondersinder…grunderreichteKlärungsfragen?Wurdean dankenswerterWeisedurchdenköniglichenKreisschulinspektor,Herrn Beinhorn befriedigend gelöst.MittagessenbekommeichimGasthausdesHerrnHorbach.Allerdings erst nach langem Intervenieren des Herrn Kreisschulinspektors.
Foto vom 30.12.2024
Die Bismarckwarte lieg zwischen Irxleben und Niederndodeleben auf einer mit 134m über Normalhöhennull höchsten Erhebung in der Magdeburger Börde. Erbaut wurde sie 1910 von F. Müller aus Schnarsleben. Hat eine Höhe von 12m. Die Baukosten betrugen 15.000 Mark. Den Turm schmückte eine große Feuerschale, ein Bismark-Familienwappen und ein Reichsadlerrellief. Seit 1992 kümmert sich der Verein“Naturfreunde Wartberg um Turm und Anlage.
2014--100JAHREERSTER Weltkrieg
DerKriegwargeradeeinhalbesJahralt,dawarinderHeimat schondieersteEuphorieverflogen.Das Haushaltsgeldwurdeknapp,Heizmittel wurdenteurer.Daschriebdie15-jährige Helene an ihren Vater im Feld.
DieVolksstimmeveröffentlichteinihrer Ausgabevom25.Januar2014,zuErinnerungandenBeginn des 1. Weltkrieges, welche Entbehrungen auf die Menschen in folge des Krieges entstanden.
Den Zeitungsartikel und weitere Themen können auch im Museum des H e m s d o r f e r K u l t u r v e r e i n s besichtigt werden.
DaichaufWahlmarkenu.Sammelmarkenverzichteteundanderseitsmirkeine warmeAbendküche„leisten“kann,sobekamichanstelledes3½PfundBrot dann eines 4 Pfund Brotes im Monat.
Eine andauernd Regenperiode macht für die Leute fürchten. Jeder Sonnentag wird mit einer Regenwoche gebüßt. (24.07.1916)
VondortauswirddanneinbestimmtesQuantumButter zurVerteilungderGemeindeHemsdorfzugewiesen.Das letzteMal(auchhieristkeinZeitraumbestimmt)kamauf denKopfderBevölkerungca.60gr.Die„bisauf weiteres“ reichen müssen. Privater Barkauf durch die Erzeuger ist untersagt.
FürdasbeschlagnahmteGummimaterialwurdenlachhaftniederePreisegezahlt,z.B. füreinentadelloserhaltenenMantel–--4(vier!!)Mark.EinSchlauch,dervielleicht3 xausgebessertwar(abernochgutgebrauchsfähig)erzielte0,50–1,00Mark.Obessich um Friedens- oder Kriegsgummi handelte, war gleichgültig,
trotzdemderKriegspreisdesGummiAnschaffungswertum150%undmehrdes Friedenspreises aus machten! 18./09.[19]16
Der Mangel an Arbeitskraft sollte nach Möglichkeit durch Mithilfe der älteren Schuljugend ausgeglichen werden. Dem leitenden Lehrer wurde weitgehende Beurlaubungsbefugnis erteilt.Bis zu einer Woche im Interesse der Ernte.
Für weitere Ausdehnung ist die Ortsschulinspektion befugt. Sind über 1/3 der Klasse auf länger als 2 Tage beurlaubt, so ist das der Königlichen Kreisschulinspektion zu melden.
Ein längeres Beurlauben kam in Hemsdorf nicht in Frage, da die Witterungsverhältnisse mir von Tag zu Tag Entscheidungen zuließen. Die Klasse besitzt jetzt einen Lehrmittelschrank und einen neuen Stuhl (mit Armlehnen) als Ergebnis einer „Anregung“ durch Herrn Kreisschulinspektor Beinhorn. 27.X.1916. Die Lehrpläne im Geschichts-und Erdkundeunterricht sollen nicht ausschließlich im Dienste des Weltkrieges stehen.