Hemsdorfer

Seite  Seite  Seite hier bist du auf  hier bist du auf

12

Seite  Seite  Seite hier geht es zur nächsten

13

Wird fortgesetzt Diese Seite wurde aktualisiert am 19. Januar 2025 Dieses Thema wurde am 15.Januar 2022 erstellt!
…. im Jahr 1940
Nur bei gegebener Veranlassung sollen Zeitereignisse berücksichtigt werden. Am Montag den 13.11.1916 fand eine Revision der Kartoffelvorräte durch ein Militär- Kommando statt, die eine gleichmäßige Verteilung des Vorhandenen auf die Verbraucher im Ort beabsichtigte. Für Kopf und Tag sind ein Pfund Kartoffeln zugesichert. Die Brotration wurde nach längerer Zeit wieder von 4 Pfund auf 3 ½ Pfund pro Kopf herabgesetzt. 19.11.1916.
Am Freitag den 1. Dezember 1916 fand eine Volks- und Viehzählung (… Federvieh) statt. Folgendes Ergebnis zeitigte die Zählung für Hemsdorf.
Männliche Personen:		94 (einschließlich 3 Urlaubern und 13 Militärgefangene) Weibliche Personen :		130
Die Summe von 224 Personen Verringern sich jedoch bereits am Nachmittag des Zähltages, da die deutsch- national russischen, polnischen Arbeiter des Gutshofes Raecke den Ort verließen. 23 Personen. Die oben genannten Militärgefangenen setzen sich aus die zur Arbeit zugewiesenen Internierten und regulären Kriegsgefangenen zusammen. Die letzteren (fünf) sind Deutschrussen mit einer Ausnahme, die erst als Internierter galt und seit ca. 2 Wochen als Kriegsgefangener geführt wird. Die anderen vier genießen als Deutschrusssen die Vergünstigung, ohne Knechtposten arbeiten zu können. Sie haben ausgiebige Bewegungsfreiheit, sprechen gut Deutsch, sind im Zivilberuf teils Landarbeiter, teils selbst Landwirte. Konfesstion : ev. Lutherich. Sie nehmen an dem religiösen Leben der Gemeinde regen Anteil. (Teilnahmen an Gottesdienst und Abendmesse)
Am 4. Dezember fiel der Unterricht anlässlich des günstigen Ausgangs der Schlacht am Arges aus, die den Fall Bukarests am 6.12. vorbereitete, der am 7.12.gefeiert werden konnte. 8.12.(1916) ? Jäger
Ungefähr Mitte Januar [1917] setzte eine außergewöhnlich heftige Kälteperiode ein, die am 28. Januar auf -18 Grad Celsius kam, dann wieder eine leichte Erwärmung Platz machte. Vom 1. Februar an fiel das Thermometer stetig und erreichte am Montag den 5. Februar (1917) seinen tiefsten Stand von – 26,5 Grad Celsius. Erst am 10. Februar stieg es wieder über – 20 Grad Celsius.
– 26,5 Grad Celsius
Die Steckrübe, eine Kohlart, wurde für breite Kreise der Bevölkerung wichtigstes Nahrungsmittel: Man ernährte sich von Steckrübensuppe, -auflauf, - koteletts, -pudding, -marmelade und Steckrübenbrot. Mit dem Spitznamen „Hindenburg-Knolle“ wurde sie nach dem damaligen deutschen Oberbefehlshaber Paul von Hindenburg benannt. Am 4. Dezember 1916 ordnete das Kriegsernährungsamt zur Sicherung der Volksernährung die Beschlagnahme aller Vorräte an. Im Januar und Februar 1917 kam es zu einem Kälteeinbruch (Daten). Viele Wohnungen wurden mangels Kohle kaum mehr beheizt. Teile der Bevölkerung wurden durch Suppenküchen notdürftig versorgt. Im Frühjahr 1917 sank die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln auf ihren Tiefpunkt. Die Ernte im Herbst brachte eine leichte Verbesserung. Allerdings war sie auf die Hälfte eines normalen Ertrags gesunken. Gleichzeitig hatten die zugeteilten Lebensmittel durchschnittlich 1.000 kcal. Die katastrophale Ernährungslage trug zu der Streikwelle bei, die, ausgehend von Berlin und Leipzig, die deutsche Rüstungsindustrie ab April 1917 empfindlich traf.
Der Gottesdienst am 28 Januar wurde im Schulzimmer abgehalten. Die Klasse selbst war bei höchster Inanspruchnahme des ohnehin knappen Heizmaterials in dieser Zeit nicht ausreichend zu erwärmen, da meist starker Ostwind auf der Fensterfront lag.
Nachdem in der Woche zum Nachmittagsunterricht vereinzelte Stunden ausfielen erschien es geboten, in der Woche vom 5. – 10. Februar (1917) den Nachmittagsunterricht gänzlich ausfallen zu lassen, da das Kohlenmaterial von ¾ 10 (Uhr) – ½ 2(Uhr) zwecklos verbraucht werden müsste, um den Raum einigermaßen warm zu erhalten.
Im Felde Stehen:
1-3 Gebrüder Behrends,
4 Christian Braumann
5 Hermann Ehrecke
6 Albert Grope
7 Hermann Horbach
9 Gustav Hartmann
8 Reinhold Hartmann
10 Walter Hartmann
11 Otto Meier [ mein Opa]
12 Otto Memel
13 Gustav Meyenberg
14 Joh.(ann) Raecke
15 Wilhelm Ruloff
16 Hermann Schaller
17 Moritz Schoof
18 Otto Schoof
19 Gustav Schulze
20 Edmund Schwitzer
21 Willy Schwitzer
22 Karl Simon
23 Reinhold Spieß
24 Gustav Strumpf
25 Herrmann Schlüter
26/27 Otto u. Wilhelm Thormeier
28-30 Albert, Robert, Wilhelm Werner
31 Fritz Werner
32 Gustav Werner
34 Friedrich Werner
34 Bernhard Voigt
35 Karl Peters
Davon stehen im Westen: 12 (9 Frankreich, 3 Flandern)
in Rußland: 8
in Rumänien: 3
in Serbien: 3
in der Heimat: 9.
Davon stehen : bei der Infanterie: 22
bei der Artillerie: 7
bei den Pionieren : 3
dem Train: 2
der Marine: 1
Den Heldentod starben: (Westlicher Kriegsschauplatz)
Hermann Schwitzer 23.08.1914
Karl Ruloff 1914
Karl Schwitzer 20.05.1916
Als Vermißt gilt (Rußland) Arnold Behrends
In englicher Gefangenschaft (verwundet am Arm) Wilhelm Werner
Verwundet wurden ferner: Fritz Behrens (Schädel), Wilhelm Behrends (Unterkiefer) Otto Meier (Hand), Gustav Meyenberg (Bein) Gustav Strumpf (Bein)
Der Bäckermeister Otto Kunkel wurde wegen seiner Verwundung aus dem Heerdienst entlassen.
Das eiserne Kreuz II. Klasse erhielten: Fritz, Oskar und Wilhelm Behrens, Otto Kunkel, Johann Raecke
Vorstehende Angaben sind der Stand vom 15. Januar 1917.
Am 22.1. trat der älteste Sohn des Gutsbesitzers Rittmeister der leichten Infanterie Raecke als Fahnenjunker bei einem Feldartillerie- Regiment ein. Feld.-Art.-Reg. 71 (….04.03.1917)
Foto: Georgia Kroll
Gedenktafel in der Kirche zu Hemsdorf