Thema aktualisiert  14. März  2023
Diese Seite wurde am 07.Februar erstellt!

Hemsdorfer

E inklassige Volksschule Hemsdorf 1938
Foto von R. Werner
Kinder von oben links: Georg Behrend, Heinz Werner, Wiedhold Diestel ?, Otto Thormeier, Heinrich (Heini) Schwitzer, Rudolf (Rudi) Pitschmann, Gustav (Täve) Ihle, Waltraut Ruloff, Edith Ruloff, Ruth Behrends. Zweite Reihe: Erich Meyenberg, Gerhartd Pitschmann, Friedrich (Fritz) Ringel, Günther Maaß ?, Friedrich (Fritz) Thormeier, Siegfried Werner, Elfriede Ruloff, … ? …, Hertha Werner, Jutta Meyenberg. Vordere Reihe: Gustav(Sohne) Werner, Rudolf (Rudi) Werner, Ilse Werner, Elsa Schwitzer, Ruth Werner, Ließelotte Spieß, Giesela Ringel, Brunhilde Denecke, und Siegmar Meyenberg
Lehrer Walter Maaß
Namensnennung R. Werner
L ehrer Ewald Heine
Der Wunsch meines Vorgängers erfüllte sich nicht.
Als Nachfolger wurde ich, E wald Heine, durch Verfügung der Kgl. Regierung am 1. April 1910 in Hemsdorf, meiner ersten Stelle, als auftragsweise beschäftigter Schulamtskandidat angestellt. Geboren bin ich in Hakenstedt, Krs. Neuhaldensleben.
In den Jahren 1904-07 besuchte ich die Prägarandenanstalt in Weferlingen , meine Ausbildung auf dem Seminar erhielt ich von 1907-10 in Neuhaldensleben. Eine offizielle Einführung in mein Amt fand nicht statt, da Herr Pastor Diesner erkrankt war.
Bei meinen Eintritt zählte die Schule Mädchen und Knaben. Da ich vom Seminar weder theoretische noch praktische Vorkenntnisse von der zweckmäßigen Einrichtung und richtigen Verwaltung einer einklassigen Schule mitbrachte, so bedurfte es erst einer langen Zeit intensiver Arbeit, um vom unsicheren Tappen ins Dunkle zu einem geordneten Unterrichtsbetriebe zu gelangen. Unmittelbar nach den diesjährigen Herbstferien vermehrten sich in auffälliger Weise die Fallziffern infolge zahlreicher Halserkrankungen. Als man ärztliche Hilfe in Anspruch nahm stellte sich in vielen Fällen Erkrankung an Diphtheritis heraus, von der nach und nach eine große Anzahl Kinder und Erwachsene mehr oder weniger gefährlich befallen wurden.
Infolge der ansteckenden Gefahr dieser böswilligen Krankheit wurde auf Anraten des Ortschulinspektors die Schule am 19. November auf unbestimmte Zeit geschlossen. Am 23.XI. besuchte der Kreisarzt Dr. KLUGE die Schule und setzte den Schulanfang auf den 5. Dezember fest.
Prägarandenanstalt Weferlingen, Karte aus dem Jahre 1905
Da ich bis dahin keine anderen Weisungen erhielt, begann ich den den Unterricht, trotzdem noch fast 50% (darunter der letzte Jahrgang vollständig) fehlten. Erst im Januar des neuen Jahres (1911) erlosch die Krankheit, der glücklicherweise keines von den Schulkindern zum Opfer gefallen war. Der Mangel an Spielgeräten bewog mich gelegentlich des Kinderfestes eine Sammlung in der Gemeinde vorzunehmen, die mich in stand(?) setzte, einen Fußball zu beschaffen, der sowohl bei den Kindern als auch bei der Jugend ein lebhaftes, sportliches Interesse hervorrief. Zum größten Vergnügen der zahlreichen Zuschauer tobte man sich fast allabendlich auf der breiten
Dorfstraße aus. Leider war mit dem Ende der Spielzeit auch der vielgebrauchte Ball dahin. Der Winter brachte uns die Mittel zu einem neuen. Im November veranstaltete ich nämlich einen Familienabend, zu dem die Vortragsfolge beiliegt. Sehr beifällig wurden die Kindlich-????? überaus humoristischen Kinderszenen aufgenommen, in dem die Kleinen ihre ???mischen Künste zeigten.
Der Vortrag des Liedes von der Glocke(??) (für ???? Kinderchor, Duett und Quartett) hatte in seinem musikalischem Teil (Romberg) große Schwierigkeiten, die aber infolge zahlreich vorausgenommener Übungen glatt überwunden wurden. Durch die Teilnahme der erwachsenen Jugend an dieser Darbietung wurden die ersten Anfänge der Jugendpflege vermittelt. Das mehraktige Theatstück: "Die Heinzelmännchen" blieb uns noch lange in Erinnerung.
Die Einnahme reichte vollkommen zur Anschaffung eines neuen, stärkeren Fußballer aus. Kurz vor Weihnachten veranstalteten wir im Horbachschen Saale eine Weihnachtsfeier, deren Programm ebenfalls beiliegt. Die ansprechende Feier war sehr gut besucht und brachte die stattliche Einnahme von 22,50 M . Davon wurden zunächst die Kosten zu beiden Veranstaltungen bestritten. Sodann schaffte ich als Anschauungsmittel für den Geschichtsunterricht folgende Bilder aus dem bekannten Wachsmuthschen Vorlagen (Leipzig) an: 1 . Die Schlacht im Teuto. Wald (Knackfuß) 2 . Die Gothenschlacht am Vesuv. Tejas Tod. (Zick)
Schulwandbild, Die Schlacht im Teutoburger Wald von Hermann Joseph Wilhelm Knackfuß Der Maler Hermann Joseph Wilhelm Knackfuß (1848-1915) war einer der populärsten Historienmaler im Deutschen Kaiserreich und unterrichtete an der Akademie in Düsseldorf. Bei der Schlacht im Teutoburger Walde handelt es sich um eines der damals so beliebten Schulwandbilder, mit denen die Jugend mit den Heldentaten ihrer Ahnen vertraut gemacht werden sollten. Alexander Zick war ein deutscher Historien-, Porträt- und Genremaler sowie Illustrator. Geboren: 20. Dezember 1845, Koblenz Verstorben: 10. November 1907, Berlin https://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_Zick
Kurz vor Pfingsten 1912 erhielten wir einen neuen, von Herrn Regierungsrat Philipp ausarbeiteten Lehrplan für 1 Klass. Schulen, nach dem noch in denselben Jahr unterrichtet wurde. Zu Ostern wurden 3 Knaben und 1 Mädchen konfirmiert. Auch ich verlasse nun Hemsdorf, um den Königs Rock anzuziehen. Nach 3 jähriger Wirksamkeit schaue ich zurück. Gewiß - wir haben uns beide entwickelt - Lehrer und Schüler. Und wie wäre es auch anders !
Wie sagt doch Schiller:  "Der Menschen Taten und Gedanken, wißt! Sind nicht wie Meeres blind bewegte Wellen. Die innre Welt, sein Mikrokosmus, ist der tiefe Schacht, aus dem sie ewig quellen."
Man ist ja leicht geneigt, an falschen Lebensabschnitten seine Arbeit über Gebühr einzuschätzen und über gewisse dunkle Stellen stillschweigend hinwegzusehen. Nun wohl ! - Der rechte Erfolg der Arbeit liegt ja in anderen Händen, und was die "dunklen Stellen" anbetrifft so wird ein Klardenker(?) immer dankbar sein. Und: “Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen”.
Quelle: Zentralblatt für die gesamte Unterrichts-Verwaltung in Preussen, aus dem Jahr 1916, ist obiger Hinweis zu finden.
Hemsdorf, den 30. März 1913
Heine   L . Ewald Heine, Volksschullehrer in Dreileben, Leut., Inhaber des Eisernen Kreuzes II. Klasse , 17. 7. 16 . Ewald Heine hatte wohl während seiner immer wiederkehrenden Ausbildung in der Armee des Deutschen Kaisereiches, nochmals eine Lehrerstelle in Dreileben inne. Siehe oben genanntes Dokument. Es war wohl seine letzte Lehrerstelle.  E. Heine war Leutnant d.Res. und diente im IR26, 1. Komp. Inhaber des  Eisernen Kreuzes II.Klasse. Ewald Heine ist am Ewald Heine 17.7.1917 gefallen,.
Zeilen von Ewald Heine in der Schulchronik
I m Jahr 1910 angekommen
Seite  Seite  Seite hier bist du auf  hier bist du auf Seite  Seite  Seite hier geht es zur nächsten

8

7